Lass andere teilhaben an dem was du tust und was dich begeistert

Cover - John Stepper: Working Out Loud

Erfahren habe ich von Working Out Loud (WOL) durch einen Freund, der mir in Vorbereitung eines Interviews für meinen Podcast davon erzählte. Eine erste Internet-Recherche bescherte mir einen Link zu einem anderen Podcast, und dieses Interview mit Katharina Krenz machte Lust auf mehr. “Was die Robert Bosch AG kann, kann ich schon lange, dachte ich mir.” Ok, so überheblich war ich doch nicht. Aber die Geschichte, wie sich ein 130 Jahre alter Dinosaurier mit über 400.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Initiative einer einzigen Person allmählich auf einen Veränderungsprozess einließ, ließ mich nicht mehr los. 

Working Out Loud selbst erfahren

So habe ich mich auf die Suche nach einem WOL-Circle gemacht, um selbst diese Methode zu erfahren, und diese Suche wird einem leicht gemacht. Denn es gibt den WOL-Circle Finder. Nachdem Working Out Loud vor allem in Konzernen praktiziert wird, ich selbst als Betreiber eines Coworking Spaces aber vor allem Einzelunternehmer*innen oder auch Kleinunternehmen zu meinen Kunden zähle, suchte ich gezielt nach einem Circle für Selbständige. Und *PLOP*,  schon poppte er auf meinem Monitor auf. Ich registrierte mich auf der Seite und freute mich, dass ich als sechster Teilnehmer den Circle vervollständigen konnte. 

12 Mal traf ich mich nun online mit den anderen Teilnehmer*inne*n, um die 12 Lektionen durchzuführen. Innerhalb von 3 Wochen waren wir nur mehr zu viert, aber die hielten bis zum Schluss durch. Anhand der Circle-Guides arbeiteten wir uns durch das Programm durch. Rückblickend möchte ich sagen, dass schon alleine das gemeinsame Arbeiten neue Beziehungen eröffnet hat zu Menschen, denen ich sonst wohl nie begegnet wäre, und zu denen ich in Zukunft hoffentlich weiterhin Kontakt haben werde. 

Online funktioniert

Was noch besser funktionierte als erhofft war, Beziehungen online aufzubauen. Auch wenn ich die anderen drei (ich nenne sie einfach B., C. und S.) jetzt nur durch die Webcam-Perspektive kenne (inkl. den Heizkörper, das Regal, das Sofa im Hintergrund), so habe ich doch das Gefühl, dass jede*r ein Stück von sich selbst erkennen hat lassen. Ich bin echt schon neugierig, wie die anderen in 3D aussehen, wir haben jedenfalls ein live-Treffen ins Auge gefasst, wenn es das $%&§% Virus bzw. dessen Überwindung endlich wieder zulässt. 

Sei persönlich

Aus meiner Sicht gelang uns ein Durchbruch nach 8 Wochen, als B. durchblicken ließ, dass ihr der Circle viel zu unpersönlich sei und sie überlege auszusteigen. Ich hab sofort ein 1:1 Meeting gesucht und freute mich darüber, dass mir jemand seinen Schmerz zu zeigen bereit war. Gemeinsam baten wir C. und S. , dass wir gerne persönlicher werden würden, ohne zu wissen was das genau heißen könnte. Glücklicherweise waren die beiden gerne dazu bereit, und was auch immer es war, für mich fühlten sich die Treffen danach richtig gut an.  

Macht die Übungen in der Gruppe

Einen Unterschied zu vorher kann ich benennen: danach haben wir mehr Übungen gemeinsam gemacht, statt sie vorab als “Hausübung” einzeln zu erledigen und dann lediglich nachzubesprechen. Denn in den Übungen tauschten wir uns doch mehr aus und konnten uns mehr geben, als wenn es lediglich auf ein “habe ich (nicht) gemacht” und dann ein wenig “so und so ist es mir gegangen” hinausläuft. Letztendlich geht es darum, was man zum Fortkommen der anderen beitragen kann, und nicht, was man selbst bekommt. Denn erst durch dieses Geben entstehen tiefere Beziehungen. 

Nimm dir Zeit (Pay yourself first)

Viele Übungen warten danach (oder davor) aber noch auf Umsetzung, und dafür lohnt es sich wirklich Zeit zu nehmen. Zugegeben, da bin ich noch ganz klar verbesserungsfähig. Die paar Male, wo ich die Termine mit mir selbst eingehalten habe, habe ich auch echt was weiter gebracht. John Stepper nennt das Prinzip “pay yourself first”. Weiterentwicklung braucht Zeit, und wenn wir uns die nicht geben, dann treten wir rasch auf der Stelle. Dieses Prinzip habe ich in den letzten Wochen auch verstärkt beachtet. Und so schreibe ich heute an Blogbeiträgen, arbeite an Podcasts, an meiner Marke etc. bevor ich administrative Tätigkeiten als Ausrede nutze um mich zu verstecken. Diese (manchmal) dringenden Arbeiten erledige ich nun dann, wenn die Kreativkraft nachlässt. 

Fazit: gerne wieder!

Ich finde das Konzept spannend und hilfreich, auch für Selbständige. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und auch einige Schritte und Tools, die mir in Zukunft helfen werden. Ich werde daher in absehbarer Zeit definitiv wieder an einem Working Out Loud Circle teilnehmen, vielleicht werde ich auch einen initiieren. Denn ich habe eine Vermutung: ich glaube, dass man  mit so einem Circle noch mehr erreichen kann, wenn ein halbwegs konkretes Thema als inhaltliche Klammer dient. Wir alle hatte gemeinsam, dass wir als Selbständige mehr Erfolg haben wollen, sichtbarer sein wollen, und dafür ist Working Out Loud sicher sehr gut geeignet. Aber was dieser Erfolg ist, ist doch ziemlich weit gestreut. Wenn ich ein Thema gefunden habe lass ich es euch sicher wissen! 

Weitere Links zu Working Out Loud: 

Working Out Loud auf Wikipedia

Working Out Loud auf Youtube

Working Out Loud Linkedin Gruppe WOL in Österreich

LinkedIn Gruppe

Facebook Gruppe

Weitere Podcasts zum Thema

P.S. Der Businesscampus Ehrenhausen kombiniert höchste Professionalität mit zutiefster Menschlichkeit. In unseren Blogbeiträgen und Podcasts findest du regelmäßig Beiträge zu diesen Themenkomplexen.