Seit 20. Oktober 2021 gibt es mit Startup Carinthia einen Verein, der ganz gezielt Lobbyarbeit für Startups und generell innovative Gründerinnen und Gründer macht. “Support – Improve – Collaborate” sind die Leitthemen unserer Arbeit. Als Mitglied des Vorstandes ist es mir ein großes Anliegen, das diesbezügliche Ökosystem in unserer Region zu stärken. Worum geht es im Detail?
Support (Hilfe zur Selbsthilfe)

Das Vorstandsteam (v.l.n.r.): Alexander Mann, Daniel Leustik, Daniela, Planinschetz-Riepl (Obfrau), Geri Müller und Georg Brandenburg
Wenn man sich entscheidet, seinen eigenen Weg zu gehen kann man jede Unterstützung brauchen, die man nur bekommen kann. Leider lernt man in jungen (und auch weniger jungen) Jahren in Österreich kaum etwas über die Chancen und auch Herausforderungen, die damit verbunden sind. Umso mehr gilt das, wenn man – alleine oder gemeinsam mit anderen – eine innovative Idee für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung verwirklichen will.
Wer rechtzeitig Unterstützung bekommt kann manche Fehler vermeiden, das Risiko bleibt auch so groß genug. Anders als oft behauptet geht es eben nicht um selbst und ständig (letzteres schon eher), sondern darum, auf fundiertes Know How von Expertinnen und Experten rasch zugreifen zu können, um so die Chancen für Erfolg wesentlich zu erhöhen und seine persönlichen Ressourcen nicht schon vorab aufzubrauchen.
Umso wertvoller ist es, wenn man sich mit diesen Fragen zusätzlich zu den institutionellen Beratungseinrichtungen an Menschen wenden kann, die dieselben Fragen schon selbst durchlaufen haben und aus eigener Erfahrung wissen, wo der Schuh drückt. Wir stellen Gründerinnen und Gründern unser Know How gerne zur Verfügung.
Improve
Österreich spielt keinesfalls in der 1. Liga, wenn es um den Startup Bereich geht. Und Kärnten findet sich zusätzlich im Bundesländervergleich im unteren Drittel. Selbstverständlich können wir uns nicht mit urbanen und hochindustrialisierten Regionen vergleichen, weder in Hinblick auf Wirtschaftskraft noch hinsichtlich Manpower. Andererseits gibt es auch in unserer Region erfolgreiche Unternehmen und auch grundsätzlich gute Beratungs- und Förderangebote.
Wir sind allerdings der Ansicht, dass die zur Verfügung gestellten Mittel effektiver und effizienter eingesetzt werden könnten. Wir stehen den Institutionen des Landes und der Interessensvertretungen gerne als Gesprächspartner und Feedbackgeber zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn man uns um unseren Input fragt, um Kärnten in dieser Hinsicht auf einen erfolgversprechenden Entwicklungspfad zu bringen. Und wir werden im Sinne des politischen Lobbyings gelegentlich auch ungefragt unsere Meinung kundtun, wenn wir es für notwendig erachten. Einer der dringend verbesserungswürdigen Punkte steckt im dritten Teil unseres Mottos.
Collaborate

Ein Unicorn aus Kärnten? Träumen darf man
Leider begegnet man in Kärnten häufig dem Phänomen eines eifersüchtigen Nebeneinanders statt eines gedeihlichen Miteinanders, im Großen wie im Kleinen. Es ist uns ein großes Anliegen, hier ein echter Gamechanger zu sein. Nur wenn wir alle gemeinsam am selben Strang ziehen, werden wir im vielzitierten Wettbewerb um die besten Köpfe (die hier bleiben, zurückkehren oder auch zuwandern sollen) die kleine Außenseiterchance nutzen können, die wir zweifellos haben.
Die Lebensqualität in Kärnten ist enorm hoch. Jedoch werden Berge und Seen niemals Gründerinnen und Gründer anlocken oder zum Hierbleiben animieren können, wenn die Grundlagen für Erfolg nicht erfüllt sind. Es geht um Unterstützungsangebote, die einander ergänzen und Startups und Gründern einen guten Start bei höchstmöglicher Flexibilität ermöglichen, sowie transparente Entscheidungsstrukturen. Das ist nur möglich, wenn alle Player ihre Stärken großzügig und ohne Neid anbieten, wenn es um die Sache im Großen und nicht um politisches Kleingeld geht.
Startup Carinthia bedeutet auch über den Tellerrand schauen
Ein letzter, mir persönlich besonders wichtiger Punkt ist es, den Blick über den Tellerrand zu erweitern. Einerseits geographisch, um den gerne zitierten Alpe-Adria Raum in Verbindung mit Playern in Slowenien und Norditalien mit unternehmerischem Leben zu füllen. Andererseits auch inhaltlich, denn es wird schon mal langweilig, wenn sich immer alles nur ums Business dreht. Nicht zuletzt haben urbane Ballungsräume den Vorteil vielfältiger Kulturangebote. In diesem Bereich gilt es den Kontakt zu vorhandenen Kunst- und Kulturinitiativen herzustellen und uns gegenseitig zu befruchten und breiter aufzustellen. Kärnten sollte eines nicht allzu fernen Tages nicht nur für Berge und Seen sondern auch für Angebote an Startups jenseits von Natur und Erholung bekannt sein.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, reinzuschnuppern, Teil des Netzwerks zu werden oder gar mitzuwirken dann melde dich bei mir! Meinen Kontakt findest du hier.