Interview mit Matthew Campelli, “The Sustainability Report”

Wie würdest Du deine Arbeit in ein paar Sätzen beschreiben?

Kurz gesagt könnte man meine Arbeit so beschreiben: Ich helfe Sportorganisationen nachhaltiger zu werden und ihren positive, sozialen und umweltfreundlichen Effekt mit den Stakeholdern zu kommunizieren. Stakeholder sind Fans, Sponsoren, aber auch jeder der irgendwie mit Sport involviert ist – und das sind unzählige Unternehmen. Deshalb habe ich dann mein Unternehmen „The Sustainability Report“ gegründet, also den „Nachhaltigkeits-Report“. Das ganze ist eine online Platform, wo wir immer neue Artikel, Interviews, Studien und Analysen über gute Beispiele von Sport und Nachhaltigkeit berichten. Ein Beispiel um sich das besser vorzustellen: wir schauen uns an was das Internationale Olympische Komitee oder die UEFA in der Hinsicht macht oder andere große Organisationen, die in der Hinsicht schon gute Vorbilder sind.

Das klingt sehr interessant. Wie bist du zu dem gekommen?

In meinem vorherigen Job in England war ich der Redakteur eines Sportmagazins, und habe deshalb über die Finanzierung für diverse Sportarten z.B.: Olympische Sportarten, Spitzensport, Breitensport etc. berichtet. Aber mit der Zeit habe ich ein bisschen meine Leidenschaft für den Sport verloren – ich schrieb andauernd über „Wir versuchen so und so viele Medaillen zu gewinnen“ oder „Wir versuchen Leute für diesen Sport zu begeistern“, aber da war nie wirklich ein größeres Ziel dahinter. Es war immer nur Erfolg für Erfolg, oder Teilnahme um Teilnahme.

Und wenn man sich überlegt was Sport eigentlich für ein starkes Instrument für soziale Integration und Umweltschutz sein kann – davon war sehr wenig zu sehen – und weil es immer nur um Erfolg und Teilnahme ging war ich schon richtig desillusioniert. Aber dann hatte ich ein Interview mit einem Mann, der in London für eine Cricket Organisation als Nachhaltigkeitdirektor gearbeitet hat. Er hat mir dann von seiner tollen Arbeit mit erneuerbarer Energie und Abfallbehandlung erzählt, und wie sie das an ihre Fans kommunizieren wie diese selbst nachhaltiger leben können. Ich dachte, genau für das sollte Sport eigentlich da sein.

Daraufhin habe ich ein bisschen recherchiert und habe tatsächlich eine Gruppe engagierter Individuen in Europa, USA, Australien und Asien gefunden. Nachdem ich mit ihnen gesprochen habe, habe ich sie auch gefragt ob es denn auch eine Nachfrage für eine Platform dafür gäbe. Sie sagten es wäre eine sehr große Nachfrage da, und so bin ich zur Gründung meines Unternehmens gekommen.

Wie kommt es dass Du in Österreich lebst?

(Lacht). Das hat nicht wirklich etwas mit meinem beruflichen Leben zu tun, sondern eher mit dem Lebensstil. Ich bin Brite, aber auch mit Italienischer Abstammung. Mein Vater war Italiener, meine Frau ist Ungarin und wir wollten näher zu ihrer Familie ziehen. Die einzig überlebenden Großeltern meines Sohnes leben beide in Ungarn, und deshalb wollten wir näher ziehen. Wir haben gelesen dass Wien und Österreich im Ganzen ein guter Ort ist um Kinder groß zu ziehen und um dort zu leben. Außerdem war das ein Jahr nach der Brexit-Abstimmung und das hat uns dann die Entscheidung auch erleichtert. Wir lieben den Lebensstil hier sehr und die Work-Life Balance passt uns sehr gut.

Was sind Herausforderungen in deinem Job?

Reisen natürlich, wobei das mehr dem Familienleben zu schaffen macht. Für die Arbeit würde ich sagen ist es definitiv große Sportorganisationen davon zu überzeugen, wie wichtig und gut Nachhaltigkeit für Business ist. Meistens verstehen sie dass „etwas gutes tun“ auch wirklich gutes tut, und nachhaltiger sein gehört da dazu. Aber Nachhaltigkeit ist für alle Industrien wichtig und immer noch eine Herausforderung.

Wie hast du den BCE gefunden?

Ich hab schon länger nach einem Coworking Space gesucht, weil ich viel von zu Hause aus arbeite und das kann schnell sehr einsam sein. Ich habe ein bisschen recherchiert und habe die Philosophie des BCE für sehr gut empfunden, auch dass es hier immer wieder Veranstaltungen gibt, oder auch die Mastermind Gruppe. Auch das es hier sehr international ist, hat mir sehr gefallen und ich dachte da passe ich perfekt dazu.

Obwohl Du erst 3 Wochen hier bist: wie empfindest Du den BCE?

Es gefällt mir sehr gut – man kann sich wirklich gut konzentrieren. Man hat hier eine gute Balance von ruhig arbeiten und soziale Interaktion zur richtigen Zeit.

Gibt es etwas, dass du im BCE vermisst?

Zurzeit nicht, aber vielleicht fällt mir etwas in ein paar Monaten ein und das werde ich dann mit dir besprechen.

Würdest du den BCE anderen empfehlen?

Natürlich! Ich kenne zwar nicht sehr viele Selbständige Leute, aber ich würde es trotzdem jedem empfehlen. ür andere mit deinem Job

Und wie würdest du persönlich den BCE in nur wenigen Worten beschreiben?

Ruhig, um auf die Arbeit zu fokussieren, aber auch offen für soziale Interaktion… und ein heller, schöner Arbeitsplatz.