Home-Office klingt verlockend. Keine Kosten, keine Fahrzeiten ins Büro, vertraute Umgebung. Aber nicht für alle Menschen funktioniert das gleich gut. Für Karin hat es sich rasch als Falle entpuppt.

Karin ist Journalistin und schreibt für die Fachzeitschrift Landwirt, die vom Stocker Verlag in Graz heraus gegeben wird. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner in Ebental bei Klagenfurt und hat diese Tätigkeit als Wochenpendlerin ausgeübt. 4 Tage in Graz, am Freitag einen halben Tag vom Home Office aus.

Karin liebt ihren Beruf, das wöchentliche Pendeln hat nach fünf Jahren aber zu Ermüdungserscheinungen geführt und so war für sie klar, dass dringend eine Veränderung notwendig war. Beinahe alle Kollegen arbeiten vom Home Office aus, eine Lösung, die sie vor allem aufgrund daran geknüpfter All-in Arbeitsverträge nicht wollte. Letztendlich hat sie es aber doch ausprobiert und ist an den Herausforderungen des Home Office und der zeitlichen Rahmenbedingungen mit ihrem Partner, der Schichtarbeiter ist, grandios gescheitert.

Besonders schwierig war das Umschalten von „Du bist zu Hause“ zu „Du bist zu Hause UND in der Arbeit“

Besonders schwierig gewesen sei für sie das Umschalten von „Du bist zu Hause“ zu „Du bist zu Hause UND in der Arbeit“, erzählt sie lachend. Denn vorher war Zuhause einfach Zuhause, ein Ort der Entspannung, des Familienlebens. Diese Verlockungen waren so groß. dass sich die Arbeit immer mehr zu stapeln begann, bis der Druck näher rückender Abgabetermine keine Ausflüchte mehr zuließ und Nachtschichten erzwang. Schon nach zwei Monaten war klar dass es so nicht weiter gehen konnte.

Am Business Campus Ehrenhausen schätzt Karin besonders die ansteckende Arbeitsatmosphäre. „Du siehst andere bei der Arbeit und bist dadurch automatisch mehr motiviert. Man kommt hierher um zu arbeiten, hat einen ganz anderen Fokus als zu Hause.“ Auch die Umgebung, gratis Parkplätze und ein gutes Preis/Leistungsverhältnis sind ihr wichtig. „Meinen eigenen, klar abgegrenzten Bereich zu haben und gleichzeitig in eine Community aus inspirierten und motivierten Menschen eingebunden zu sein ist mir wichtig. Und ich kann auch meinen Hund mitbringen.“

Nachdem sie auch überlegt hat, sich ein eigenes Büro zu mieten, gibt es noch ein wichtiges Detail, das sie an einem Arbeitsplatz im Co-working Space besonders schätzt. „Wenn ich heimfahre, weiß ich, dass ich meine Arbeit erledigt habe. Ich muss mir keinen Kopf zerbrechen über Reinigung, welches Problem das WLAN gerade hat, ob der Drucker funktioniert. Ich klappe mein Notebook auf und beginne zu arbeiten, und wenn ich fertig bin klappe ich es zu und gehe wieder.“

Karin Taferner schreibt für die Fachzeitschift Landwirt (landwirt.com), ihre Spezialgebiete sind Rinderhaltung und Grünland. Die Zeitschrift hat eine Auflage von 50.000 Exemplaren und erreicht ca. ein Drittel aller aktiven Landwirte.